Merlin + Rome = Camelot

Ich gebe zu, ich bin ein Fan der Serie Merlin. Herrlich naiv auf den ersten Blick, unrealistisch bunt, soapig und manchmal ein bisschen „billig“, was Effekte und Kulissen angeht. Aber sie haben gute Drehbücher und verstehen es, die Charakterinteraktion in den Vordergrund zu stellen. Hätte auch nie gedacht, dass mir Giles-Darsteller Anthony Head als King Uther so herrlich unsympathisch sein könnte.

Ich bin auch ein Fan von Rome, hauptsächlich weil ich ein Antike-Freak bin und Latein in der Schule lieber als alle anderen Fächer hatte. Aber auch, weil die Serie super recherchiert ist und extreme Tiefe aufweist. Hier kommt zu einem guten Drehbuch auch noch der Faktor Sex & Violence. Dazu muss man wohl nichts mehr sagen.

Und nun kommt die Kreuzung aus beiden: Camelot. Trotz des ausgelutschten Stoffs ist die neue TV-Serie durchaus interessant, zumal reich an Kulissen, Naturaufnahmen und Stars (Eva Green, Joseph Fiennes). Und sie bringen Arthur, Morgana und Merlin in neuem Licht: Merlin ist mittleren Alters, schweigsam und ein kühler Stratege, Morgana war niemals weiblicher und sinnlicher, und Arthur – ja, Arthur schafft den Spagat zwischen jungenhafter Kühnheit und Überforderung ziemlich gut. Script und Dialoge sind Klischee-beladen, aber man erleidet keine dauerhaften Schmerzen dabei. Neu ist die Grundstimmung: dunkle Wälder und Gemäuer, Nacktszenen, Hinrichtungen, ergreifendes Drama und mein persönliches Highlight: Camelot als von Pflanzen und Moosen überwucherte Ruine. Erfrischend.

Die ersten beiden Folgen waren kurzweilig und inspirierend. Ein Meilenstein? Vielleicht nicht, aber gute Unterhaltung für erwachsene Kinder, die wir Rollenspieler ja bekanntlich sind.

4 Gedanken zu „Merlin + Rome = Camelot

  1. Pfff…. gar keine Erwähnung der Superben Spartacus-Serie? 😉

    Aber ich kann dir nur Recht geben, die ersten zwei Folgen fand ich echt gut und ich finde vom Stil her sehr viele Parallelen zu Spartacus (Rom hab ich nie gesehen). 8D

    Besonders gut finde ich die ungewöhnliche Besetzung von Merlin und Arthur, ersterer ist nicht der übliche alte passive Zuschauer, sondern noch relativ Jung (für einen Magier) und spielt mit den Leuten und Situationen wie mit einem Schachspiel. Arthur wiederum ist ist ein normaler, naiver Jugendlicher der plötzlich König spielen muss und mit einem Schlag eine ganze Armee gegen sich hat und inmitten eines Genspins von Intrigen befindet. Was mir wiederum weniger gefällt ist, dass sie zu stark versuchen „Hard and Edgy“ zu sein. Versteht mich nicht falsch, ich mag Nacktszenen und Gewalt in meinen Serien 😉 .. aber in Camelot wirken einige Szenen so als ob sie nur gedreht worden werden um wieder ein wenig nackte Haut oder eine weitere Ungerechtigkeit zu zeigen.

    Merlin hat einen gänzlich anderen Stil (erfrischend leichtgängig), aber es ist schon sehr interessant wie die zwei Serien ein und dieselbe Geschichte komplett unterschiedlich erzählen. 🙂

  2. Ui, das sieht wirklich gut aus. Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Artussage nochmal mehr als ein Gähnen entlocken konnte. Nach den bunten Hollywoodfilmen der Sechziger Jahre und den moderneren Excalibur, Nebel von Avalon und Sam Neills Merlin (die ich obendrein alle drei nicht sonderlich dolle fand) wähnte ich alles zum Thema gesagt.

    Aber der positive Einfluss von Lord of the Rings, Rome und The Tudors macht sich bemerkbar. Gute Zeiten für Fantasy im TV.

    Gestern habe ich die ersten 14 Minuten der Pilotfolge von Game of Thrones gesehen.

  3. Auf Game of Thrones bin ich ebenfalls schon SEHR gespannt!

    Zu Dragon Age soll ja auch eine kurz-Serie mit der heißen Felicia Day kommen! 8D

    … es ist eine gute Zeit ein Gamer zu sein 🙂

  4. Rome fand ich ja extrem gut, Merlin sagt mir garnichts. Spartacus war auch super, aber bei Arthur gehts mir ein bissel wie Mondbuchstaben … alles was ich bisher gesehen hab wär mäßig (Nebel von Avalon oder sowas) bis katastrophal (Pikten die Trebuchets durch den Wald schieben …). Die einzige Arthussage die mir bisher gefallen hat war die „Warlord Chronicles“ Trilogie von Bernard Cornwell.

    Aber es klingt so als wär diese neue Serie mal einen Versuch wert …

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