Ein Blick hinters „Portal“

Es scheint, als würde da draußen erheblich mehr Interesse an meinem von DSA inspirierten Heartbreaker „Portal“ bestehen als ich gedacht hätte. Dann will ich mal nicht unnötig lange hinterm Berg halten und ein paar Details ausplaudern:

  • Portal ist typenbasierend. Es gibt 5 Typen (Kämpfer, Zauberer, Glückskind, Wildling, Priester), innerhalb derer nochmal nach 4 Klassen unterschieden wird, also grob gesagt 20 Charakterklassen.
  • Portal ist besonders geeignet für bodenständige Fantasy. Charaktere starten auf Stufe 1 und sind nur ein bisschen potenter als der Schmied oder Steinmetz von nebenan. Man steigt durch Questpunkte auf einer Stufenleiter, soweit nichts Neues.
  • Mit jeder Stufe steigt die Charakterklassen-spezifische Gabe, die jeder SC besitzt. Das sind coole Sachen wie „in der Menge verschwinden“ für den Dieb oder „glückliche Attacke“ für den Krieger, die am Anfang eher Glückssache sind, später aber ziemlich mächtig werden.
  • Das Werteprofil wird bei der Erschaffung durch Punkteverteilung auf 8 Attribute bestimmt, die sich später nicht mehr ändern. Darüber hinaus gibt es ca. 80 Fertigkeiten, deren Grundwert sich aus jeweils 3 Attributen zusammensetzt, z.B. KLG + KLG + WIL. Die Skills bilden daher sehr individuell und detailliert den SC und seine Talentierung ab. Dazu kommt natürlich ein Fertigkeitswert, der sehr wohl gesteigert werden kann.
  • Gewürfelt wird mit einem „special guest star“ im Rollenspiel: dem W30. Er ist nicht so grobgranular wie der W20, mutet aber auch nicht so technisch an wie der W100. Ich mag ihn sehr, er hat etwas Handfestes, und der Wertebereich ist perfekt. Die Anfangswerte der Charaktere liegen ca. zwischen 10 und 20 und können bis 30 gesteigert werden. Roll-under ist angesagt.
  • Das Kampfsystem ist simulationistisch geprägt, eröffnet dafür viele Möglichkeiten. Verschiedene Manöver stehen allen zur Verfügung, und es gibt Würfelwürfe für Attacke, Parade (halbierte Wahrscheinlichkeit, um endlose Kämpfe zu verhindern!), Trefferpunkte und Rüstschutz. Ja, auch Rüstschutz. Dass gerade Rüstungen variabel ausgestaltet sind, hat sich im Spiel total bewährt und lästiges „PING – zwar getroffen, aber es geht nichts durch“ verhindert.
  • Mein Lieblingsfeature im Magiesystem: Es gibt ca. 100 Zaubersprüche, und jeder einzelne ist beliebig skalierbar. Das heißt, man kann einen Feuerball mit 1 Zauberpunkt, aber auch mit 30 Zauberpunkten zaubern. Auch cool: Man kann Zauber – normalerweise muss man dafür eine Probe würfeln – erzwingen, indem man doppelte Kosten in Kauf nimmt, dafür seinen Würfelwurf halbieren darf.
  • Viele kleine Detailregeln, z.B. für Tiere (die kann man mit Questpunkten füttern, dass sie besondere Fähigkeiten entwickeln), Zauberstäbe, Artefakte, magische Materialien, meisterhafte und magische Waffen und Rüstungen, Lernbehelfe etc. sprechen den Sammel- und Spieltrieb an und ermöglichen auch ein bisschen Barbie-Spiel.

Soweit ein erster Blick hinter das „Portal“, meinen persönlichen Helden in Sachen altmodisches DSA-geprägtes Rollenspiel. Ich habe schon mal meine Schubladen-(nunmehr: Google-Server-)Fassung gecheckt und eigentlich für veröffentlichungstauglich empfunden. Mal sehen, vielleicht veröffentliche ich es ja tatsächlich. Es wird ja schließlich nicht jünger, nicht wahr?

3 Gedanken zu „Ein Blick hinters „Portal“

  1. Um, ich lese w30 statt 3w20 und Manöver, aber auch Parade um den Kampf zu verkürzen. Kommt zumindest teilweise interessant. Mich interessiert das System vor allem, will ich wissen will wie man ein System wie DSA mechanisch verändern kann und ob es dadurch wesentlich verbessert werden kann, bzw. was da so für Konzepte bei raus kommen.

  2. Das System list sich sehr interessant! Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen 🙂

    Viele Sachen Treffen dort meinen Geschmack:
    -Klassen mit Unterklassen
    -Bodenständige Fantasy
    -Zauberpunkte, mit denen Sich die Macht der Zauber verstärken lässt
    -Kampfmanöver und variabler Rüstschutz
    -Die steigerbare Charakterspezifische Gabe
    -Die ganzen Magischen Gegenstände (Zauberstäbe, Materialien, Artefakte etc.)

    Ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen und wenn es veröffentlicht wird, bestimmt kaufen!

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