Rollenspielchen

Wer mich nun schon etwas kennt, meine Blogs liest und meine Spiele verfolgt, weiß, dass es mir ein großes Anliegen ist, unser Hobby auch einer neuen Generation von Spielern schmackhaft zu machen. Neben Einsteiger-Rollenspielen und Neuling-Runden habe ich nun einen weiteren Schritt gesetzt: Ich habe mit meiner 5-jährigen Tochter zum ersten Mal rollengespielt.

Anstatt einer Gute-Nacht-Geschichte gab’s letztens im Hochbett ein Star Wars The Clone Wars-Abenteuer. Meine Kleine wollte Ahsoka sein, also erzählte ich ihr eine Geschichte, in der sich Ahsoka Tano bei ihren Studien auf Coruscant nur allzu gerne von einem Funkspruch ablenken lässt, demzufolge Padme Amidala überraschend nach Naboo aufbrach. Ahsoka musste ihr natürlich gleich nachfliegen und dort auf Jar Jar Binks treffen, der – michse bichse bla bla bla – brühwarm brabbelte, dass Amidalas Schiff zwar im nahen Wald gelandet sei, aber von ihr jede Spur fehle. Ahsoka lief also gleich zum Schiff, wobei sie auf dem Weg von roten Affen mit Kokosnüssen beschossen wurde. Nachdem sie aber ihr Lichtschwert zückte, nahmen die kleinen Biester Reißaus. Beim Schiff fand Ahsoka Spuren, die zu einem Berg führten. Dort gab es im Felsen ein Tor, das durch ein Zahlenschloss gesichert war. Es war aber leicht zu öffnen, wenn man 4+4+4+4 zusammen zählte. Mit ein bisschen Hilfe bekam Ahsoka die kleine Mathe-Aufgabe gebacken und das Tor zischte auf. Im gleichen Augenblick schaltete sich Ahsokas Holo-Communicator ein, und Anakin schimpfte, wo sie schon wieder sei und was sie treibe. Danach warnte er sie aufzupassen, da Count Dooku’s Schiffe im Orbit gesehen worden seien! Uh oh!

Mit großer Vorsicht schlich Ahsoka tiefer in die Anlage, die sich in den Berg erstreckte, und fand Amidala in einem Wasserbecken, das Wasser schon fast über den Kopf gestiegen! Aber Ahsoka war unglaublich praktisch veranlagt: Sie tauchte ins Wasser und – na was wohl! – sie zog einfach den Stoppel! Da konnte das Wasser gar nicht anders als abfließen, und Amidala war gerettet. Juchuu! Doch leider ließen die Bösen nicht lange auf sich warten. Ein Schüler von Ventress, ebenfalls kahl und hässlich, kam und zischte bedrohlich. Dann zog er zwei Lichtschwerter, aber – aha? – Ahsoka hatte auch zwei. Wie das? Na ganz einfach: Sie hatte Anakin’s auf Coruscant mitgehen lassen!

Ein Plüschwürfel entschied den Verlauf an den kritischen Stellen. Hoch ist gut, niedrig ist schlecht – das wohl einfachste Rollenspiel, das ich jemals erfunden habe! Meine Kleine spürte genau, wann es besonders wichtig war, gut zu würfeln, und freute sich unbändig über Ahsokas Erfolge und auch darüber, dass es ihr gelang, Ventress‘ finsteren Schüler in einen Luftschacht zu treiben, wo er – Wusch! – von einem Ventilator hinfort gesogen wurde.

Da dröhnte es metallisch „Roger! Roger!“, und eine kleine Gruppe Kampfdroiden tauchte auf. Aber gegen Ahsoka Tano hatten sie freilich nichts zu melden. Dann aber plötzlich… Schritte im Korridor. Wer mag das wohl sein? „Na Anakin natürlich!“, durchschaute meine Kleine sofort und bekam strahlende Augen. Na gut, es war irgendwie naheliegend, aber mal echt – bin ich als Spielleiter so leicht zu durchschauen?

2 Gedanken zu „Rollenspielchen

  1. Na der kann aber keine große Hilfe mehr gewesen sein … so ohne Laserschwert 😉

    Du geniest gerade einen der großen Vorteile als Vater, man hat immer willige Spiel-Opfer 8D

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