DD#54 Jammern nutzt nichts

Ich muss sagen, seit ich selbst Rollenspiele schreibe und veröffentliche, ist meine Achtung vor Verlagen enorm gestiegen. Früher hab‘  ich gerne über Produkte gemeckert, die für Tag X angekündigt waren und erst an Tag X+100 in die Läden kamen. Immerhin wird da eine gewisse Erwartung geweckt, man freut sich und dann – warten, warten, warten…

Wenn man aber die Konsumenten-Perspektive verlässt und auf der anderen Seite steht, wird einem manches klarer. Ein einfaches Beispiel: Ich habe vor über zwei Wochen meine Version 0.9 beim Verlag zur Ansicht bestellt, und das Buch ist immer noch nicht eingetroffen. Bevor ich es aber nicht gesehen habe, kann ich Destiny Dungeon nicht zur Veröffentlichung freischalten; zu groß ist die Gefahr, dass irgendwelche Transparenzen das Cover verunstalten oder Graustufen zu undeutlich herauskommen. Das heißt also, auch ich warte und warte. Und da ich Donnerstag bis Samstag auf Urlaub bin (Adventkuscheln, ohne Kinder!), kann ich es, wenn es in dieser Zeit zugestellt wird, erst am Montag dem 12.12. von der Post holen. Gehe ich davon aus, dass Books on Demand 3 Tage zum Herstellen der virtuellen Druckmaster benötigt und mindestens eine Woche, bis das Ding bei Libri und Amazon gelistet ist, bleibt nicht einmal mehr eine Woche bis Weihnachten.

Ich könnte mir jetzt die Haare raufen und jammern, dass mir das Weihnachtsgeschäft entgeht, aber auf der anderen Seite hat diese Verzögerung auch ihr Gutes: Ich kann einmal mehr in Ruhe über die Texte drübergehen, noch an ein paar Details schrauben und das Layout optimieren. Ein weiterer Bonus: Filip Stojak, der Zeichner der Istarea-Old-School-Karte, hatte auf diese Weise noch Zeit, die Szenarien-Karten neu zu zeichnen, was die grafische Qualität des Werkes ingesamt deutlich erhöht hat. Und: Moritz Mehlem hat angeboten, auch nochmal einen Blick auf einzelne Teile des Buches zu werfen. Jeder Tag Verzögerung wird also intensiv genutzt und kommt der Qualität des Buches zu Gute.

Und was lerne ich daraus? (Ich meine, abgesehen davon, dass mein Projektmanagement gelinde gesagt verbesserungswürdig ist…) Erstens: Jammern nutzt nichts. Zweitens: Man kann so manchen Rückschlag in etwas Positives verwandeln. Klingt abgedroschen, ist aber so.

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