Tam-ta-ta-taaaa, ta ta ta ta ta Tam-da-da-ta-ta-ta-ta-ta-ta-ta-ta-ta Tam-ta-ta-taaaa

Ich schließe mich ja selten dem Rollenspiel-Blog-Karneval an, eigentlich deshalb, weil ich ein langsamer Denker bin und selten etwas zu sagen habe, das nicht schon jemand anderer schneller von sich gegeben hat. Diesmal aber will ich mitreden.

Was ist das Problem mit Musik im Rollenspiel? Ich höre immer wieder Stimmen, die sagen, das nervt, stört, lenkt ab, reißt raus, bringt weniger als es Aufwand oder Aufmerksamkeit kostet, … Ja, mag sein. Für einen Teil der Menschheit vielleicht. Das ist jener Teil, der Musik gar nicht mag, nicht offen genug ist und an jedem Musikstück, das nicht seinem Lieblings-Genre entspricht, etwas auszusetzen hat, der auditiv zu schwach oder zu stark ausgebildet ist und deshalb entweder nichts vom atmosphärischen Wert der Musik hat oder gezwungen ist, pausenlos hinzuhören, oder einen SL hat, der nicht weiß, wie er mit Musik umzugehen hat, sie als Dauerklangtapete verwendet, hektisch im Handy herumstochert oder ständig den Soundtrack von Indiana Jones strapaziert.

Aber es gibt ja auch noch andere Menschen auf diesem Planeten. Welche, die Musik mögen, diversen Musikstilen gegenüber aufgeschlossen sind, Musik emotional verarbeiten können und wollen, oder einen SL haben, der sein Medium beherrscht. Richtig eingesetzt und allseits (nicht nur mehrheitlich!) akzeptiert, ist Musik eine wunderbare Bereicherung. Ich selbst erinnere mich an jene Abenteuer meiner Jugend am besten, die mit Musik untermalt waren. Aber wir waren auch bereit, uns darauf einzulassen. Wir wusste nicht, dass es Jean-Michel Jarre’s First Rendez-vous war, das da vor sich hin grummelte, und es war auch egal, denn das Abenteuer war sauspannend und die Atmosphäre zum Greifen dicht.

Ich persönlich bin durch meine Professionalisierung mit Musik (wen’s interessiert, klicke hier) mittlerweile kaum mehr in der Lage, Musik “einfach so” auf mich wirken zu lassen, ohne sie zu analysieren. Ich bezweifle daher, dass ich mir leicht täte, sie beim Rollenspiel zu genießen, aber ich glaube auch, dass es eine Frage der Übung und Gewohnheit ist. Einlassen und zulassen sind die Zauberwörter.

Ich schließe diesen eher assoziativen Artikel mit einer kurzen Eigenwerbung aus dem Hause AceOfDice für meine Araclia Rollenspiel-Musik: 27 orchestrale Stimmungstracks zum zielgerichteten Einsatz, die meisten davon in Loops abspielbar. Übrigens der Verkaufsschlager auf rpgnow. Naja, einigermaßen zumindest.

Danke übrigens an Roachware für den Themenvorschlag!

P.S. Das Ratespiel, worauf sich der Blog-Titel bezieht, ist übrigens eröffnet.

Am Anfang war… Krull

So ein Blog soll ja auch etwas Persönliches über den Bloggenden bringen, daher habe ich mich heute mal entschlossen, ein Juwel der Filmmusik auszugraben, das mich in vielerlei Hinsicht geprägt hat, um es euch hier vorzustellen. (Außerdem kann dieser Blog etwas Multimedia vertragen).

Der Film, von dem ich rede, heißt Krull. Er ist heute typisches Samstag-Nachmittag-Programm, aber 1983/84, als er in die Kinos kam, war er schon was Besonderes, zumal einer der wenigen Splitter an Fantasy, die man finden konnte, und auch deutlich besser als Sandalen-Fantasy made in Italy. Die Geschichte ist in einem Satz zusammen gefasst: Junger Königssohn Colwyn macht sich auf, um seine Prinzessin Lyssa aus den Klauen des Unglaublichen Ungeheuers zu befreien, (das im Original ein Drache sein sollte, aber umgeschrieben wurde, nachdem Disney kurz vorher mit Dragonslayer in die Kinos kam; das nur am Rande).

Ich erinnere mich noch gut, ich war ca. 10 Jahre alt, und saß im Gartenbau-Kino, damals das größte und best ausgestattete Kino Wiens, als die Main Titles über den Bildschirm donnerten. Bildgewaltig – die schwarze Festung, die durch den Weltraum auf den Planeten Krull zufliegt – und musikalisch das Eindrucksvollste, das ich jemals gehört hatte. Eine derartige dramatische Wucht habe ich bei Filmmusik seitdem kaum im Kino erlebt.

Der Eindruck, den der Film bei mir hinterließ, war in jeder Hinsicht prägend. Die Geschichte entfachte mein Interesse für Monster, Schwertkampf und Magie, und die grandios symphonische Musik von James Horner prägte meinen Konsum und auch mein musikalisches Wirken in den Jahren, die folgten, wie kaum eine andere. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dieser Film und seine Musik haben mein Leben verändert.

Damit ihr wisst, wovon ich rede, hier ein paar Schnipsel aus dem Soundtrack, dessen limitierte Ultimate Edition ich das Glück hatte, in die Finger zu kriegen. Viel Spaß!

Krull (Audioexzerpt)

(Und weil’s so schön ist, gibt es das auch mit Bildern und etwas länger auf Youtube.)