DD#55 So sei es!

… und nicht anders. Ich habe den folgenschweren Button geklickt und Destiny Dungeon unwiderruflich auf die Reise (= zum Verlag) geschickt. Gestern noch habe ich die letzten Illustrationen eingefügt, ein paar Formulierungen geändert und das Cover hochgeladen, und heute war der Buchblock dran.

Das Schlimmste an einem solchen Projekt ist, zu wissen, dass es nicht perfekt ist und nie perfekt sein wird und man es trotzdem irgendwann publizieren muss, wenn es nicht das Schicksal von Manuskripten erleiden möchte, die in der Schublade genialer Autoren darauf warten, veröffentlicht zu werden, allerdings vergebens, weil ihre Urheber nie zufrieden sind. Ich weiß zwar, dass man an Destiny Dungeon auch noch Wochen oder Monate-lang hätte tweaken und tunen können, aber es kommt der Punkt, an dem man es gut genug finden muss, um sich davon zu trennen. Für mich ist dieser Punkt heute gekommen.

Jetzt beginnt das große Zittern, wie lange der Verlag braucht, um es in die Läden zu bringen, ob die Metadaten richtig gesetzt werden, wie das Cover aussieht (mein Probe-Exemplar hatte Transparenz-Artefakte, deshalb musste ich es diesmal vor dem Hochladen als hochauflösende Grafik flatten), ob im Buchblock der Beschnitt passt usw. Das heißt, ich warte jetzt auf die Verarbeitung beim Verlag und auf mein – diesmal wirklich repräsentatives – Ansichtsexemplar.

Also wieder: Warten. Aber diesmal mit Kribbeln im Bauch.

DD#54 Jammern nutzt nichts

Ich muss sagen, seit ich selbst Rollenspiele schreibe und veröffentliche, ist meine Achtung vor Verlagen enorm gestiegen. Früher hab’  ich gerne über Produkte gemeckert, die für Tag X angekündigt waren und erst an Tag X+100 in die Läden kamen. Immerhin wird da eine gewisse Erwartung geweckt, man freut sich und dann – warten, warten, warten…

Wenn man aber die Konsumenten-Perspektive verlässt und auf der anderen Seite steht, wird einem manches klarer. Ein einfaches Beispiel: Ich habe vor über zwei Wochen meine Version 0.9 beim Verlag zur Ansicht bestellt, und das Buch ist immer noch nicht eingetroffen. Bevor ich es aber nicht gesehen habe, kann ich Destiny Dungeon nicht zur Veröffentlichung freischalten; zu groß ist die Gefahr, dass irgendwelche Transparenzen das Cover verunstalten oder Graustufen zu undeutlich herauskommen. Das heißt also, auch ich warte und warte. Und da ich Donnerstag bis Samstag auf Urlaub bin (Adventkuscheln, ohne Kinder!), kann ich es, wenn es in dieser Zeit zugestellt wird, erst am Montag dem 12.12. von der Post holen. Gehe ich davon aus, dass Books on Demand 3 Tage zum Herstellen der virtuellen Druckmaster benötigt und mindestens eine Woche, bis das Ding bei Libri und Amazon gelistet ist, bleibt nicht einmal mehr eine Woche bis Weihnachten.

Ich könnte mir jetzt die Haare raufen und jammern, dass mir das Weihnachtsgeschäft entgeht, aber auf der anderen Seite hat diese Verzögerung auch ihr Gutes: Ich kann einmal mehr in Ruhe über die Texte drübergehen, noch an ein paar Details schrauben und das Layout optimieren. Ein weiterer Bonus: Filip Stojak, der Zeichner der Istarea-Old-School-Karte, hatte auf diese Weise noch Zeit, die Szenarien-Karten neu zu zeichnen, was die grafische Qualität des Werkes ingesamt deutlich erhöht hat. Und: Moritz Mehlem hat angeboten, auch nochmal einen Blick auf einzelne Teile des Buches zu werfen. Jeder Tag Verzögerung wird also intensiv genutzt und kommt der Qualität des Buches zu Gute.

Und was lerne ich daraus? (Ich meine, abgesehen davon, dass mein Projektmanagement gelinde gesagt verbesserungswürdig ist…) Erstens: Jammern nutzt nichts. Zweitens: Man kann so manchen Rückschlag in etwas Positives verwandeln. Klingt abgedroschen, ist aber so.

DD#53 Endspurt

Zum Ende hin wird das alles schön langsam ziemlich tricky, und im Gegensatz zu einem 1500-Meter-Lauf fühlt sich der Endspurt zeitweise an, als würde überhaupt nichts weiter gehen. Die Arbeit am Buchblock wird schwieriger, weil jedes geänderte Wort gleich eine Kaskade an Zeilen- und Seitenumbrüchen nach sich zieht, und die Tasks, die am Ende des Projekts stehen, sind auch nicht unbedingt die, die ein Autor gerne macht – zumindest aus meiner Sicht sind Lektorat, Korrektorat und das Verfassen von Promotion-Texten mehr Arbeit als Vergnügen. Aber es gehört halt dazu, vor allem der Klappentext ist nicht unwichtig, und leider habe ich keine Werbeagentur an der Hand, die mir das Formulieren abnehmen würde. So schaut das Ganze denn nun folgendermaßen aus.

Ja, liebe Freunde, allmählich nähert sich Destiny Dungeon der Ziellinie. Mein Prüfexemplar ist bereits auf dem Postweg, danach erfolgt von mir noch ein umfassendes Korrektorat/Lektorat, und mit ein bisschen Glück kann ich die Druckdateien Ende dieser Woche hochladen, dann käme Destiny Dungeon noch vor Weihnachten in den Buchhandel. Ach, wär’ das fein!