In diesem ersten Beitrag möchte ich die Frage aufwerfen, inwieweit Begrifflichkeiten und Namen das Rollenspiel bereichern und/oder erschweren. Sind sie nur Schall und Rauch?
Namen. Als Settingerfinder und Spielleiter lege ich viel Wert auf Namen, in puncto Klang, Schreibweise und Assoziationen. Meine Spieler litten hingegen stets innere Qualen. Sie schrieben die Namen falsch, behielten sie nicht im Gedächtnis, und manch einer ging sogar geistig dazu über, sie gänzlich zu ignorieren. Ich fand immer, dass das auf Kosten der Immersion ging. Provokante Frage: Ist es von Spielern zu viel verlangt, sich die Mühe zu machen, ein paar Namen aufzuschreiben und (richtig) zu verwenden? Oder seh’ ich das falsch, und es ist tatsächlich egal, ob das Dorf Düstertann oder Nyontigur heißt?
Begriffe. Zum Thema Begriffe fallen mir vor allem die Fantasie-Begriffe ein, die kein Mensch braucht (oder doch?) und die die Kapazität der Spieler nur unnötig belasten: den Tryal, der eigentlich ein Graf ist, der Uniceptior Arcanis, der eigentlich nichts anderes als ein Erzmagier sein soll usw. Ich persönlich versuche so nah wie möglich an bekannten Begrifflichkeiten zu bleiben und führe neue nur ein, wenn ich meine, damit auch ein anderes Konzept zu verbinden. Oder um das wahre Konzept zu verschleiern.
Fachsprache. Fachsprachen und Termini technici sind mir als Rollenspieler (zumindest im Fantasy-Genre) meistens zuwider. Sie sind wie Geheimsprachen von Spezialisten in einem Spiel, das von gegenseitiger Kommunikation lebt, und sie reißen mich auch oft aus meiner Welt heraus. Im Dungeon interessiert mich nicht, ob der Riesenkäfer vor mir “Mandibel” oder “Zangen” hat, und ich finde es auch seltsam, wenn der Magier in Faerûn plötzlich auf Latein daherquatscht.
Soweit meine drei prävalenten (ups, sorry) Gedanken zum Thema.
Was geht euch dazu durch den Kopf?